Oberbürgermeister Jochen Partsch, Umweltdezernentin Barbara Akdeniz und Markus Keller, Leiter Smart City der Deutschen Telekom AG, haben am heutigen Montag (20.) an der Ecke Heinrichstraße/Hoffmann-straße in Darmstadt den ersten von insgesamt zwölf Messpunkten eines neuen digitalen Luftgütemess-netzes der Öffentlichkeit vorgestellt.
In einer bis Ende 2019 angelegten Feldphase wird das neue digitale Messnetz erprobt. Es soll mittelfristig die bereits in der Wissenschaftsstadt Darmstadt vorhandenen und durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) betriebenen Messpunkte ergänzen. Hierdurch wird sich die Verfügbarkeit von Messdaten deutlich erhöhen und zusätzliche Informationen werden bereitgestellt. Das Projekt wird im Bereich „Umwelt“ der Digitalstadt Darmstadt GmbH umgesetzt. Die Telekom ist Partner im Rahmen des Bitkom-Wettbewerbs. Gemeinsam entwickeln und erproben die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die Telekom innovative Lösungen vor allem im Bereich „Umwelt und Mobilität“.
Oberbürgermeister Jochen Partsch zum Projekt: „Die Digitalstadt Darmstadt ist Vorreiter für neue Technologien, die den Alltag der Menschen in unserer Stadt erleichtern sollen. Mit dem Messnetz der Telekom können wir an mehr Messpunkten und in Echtzeit die Luftqualität in Darmstadt überwachen und auf dieser Basis besser entscheiden, wie wir unsere Stadt noch attraktiver und lebenswerter machen können.“
Bei der Entwicklung des elektrochemischen Messsystems zur Erfassung der Luftqualität arbeiteten die Spezialisten der Telekom mit Experten des Fraunhofer-Instituts für integrierte Schaltungen, Anwendungszentrum Drahtlose Sensorik zusammen. Gemeinsam ist es gelungen, ein neues Messsystem zu entwickeln und die notwendige Infrastruktur von der Größe eines Containers auf eine kleine Säule zu reduzieren. Die Technik wird an den bestehenden Multifunktionsgehäusen der Telekom verbaut und vernetzt.
Die Sensoren erfassen die Schadstoffe NO2, NO und Ozon sowie Feinstaub. In einem konfigurierbaren Intervall sendet das System die Messwerte an ein Datencenter. Hier berechnen Algorithmen die Schadstoffkonzentration. Die Messwerte stehen zur Auswertung und Weiterverarbeitung direkt zur Verfügung.
„Die erhobenen Daten können uns helfen, die geplanten und bereits umgesetzten Maßnahmen des Green City Plans der Wissenschaftsstadt Darmstadt zur Reduzierung der Luftbelastung durch Stickstoffdioxid in den Bereichen des Verkehrsmanagements, der urbanen Logistik, der Stärkung des ÖPNV und des Geh- und Radverkehrs stadtintern besser evaluieren zu können. Primär geht es bei der Reduktion der Stickstoffdioxid-Immissionsbelastung um den Schutz der Gesundheit der Menschen in Darmstadt – nicht nur in der Heinrich- oder Hügelstraße wollen wir daher zusätzliche Daten der Luftqualität erheben können. Unser Ziel ist es, durch die Umsetzung des Green City Plans, des Luftreinhalteplanes und darüberhinausgehender Maßnahmen, die Luftqualität kontinuierlich weiter zu verbessern und die ab 1. Juni 2019 geltenden streckenbezogenen Verkehrsbeschränkungen so schnell wie möglich wieder aufheben zu können,“ erklärt Umweltdezernentin Barbara Akdeniz.