Dieser Ansatz ist grundlegend fragwürdig. Seit Jahren wird ein eigenes Schulfach (z. B. Informatik und Gesellschaft, Informationstechnik oder ein anderer sinnvoller Name) gefordert. Die Schulfächer sind schon jetzt mit Themen überfüllt. Auch ist es fraglich, ob z. B. ein PoWi-Lehrer die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen von Kryptowährungen, den Einfluss von maschineller Lernalgorithmen auf das Wirtschaftsleben) auch nur ansatzweise im Unterricht behandeln kann. Hierzu brauchen Lehrer und Schüler Unterstützung von außen.Hier sollten stärker die Hochschulen eingebunden werden (-> Bildungspartnerschaft).
Doch was wäre dann sinnvoll? Hier einen Vorschlag für einen 5-Punkteplan für unsere digitale Zukunft im Bereich Bildung:
1. Es wird ein eigenes Schulfach für digitale Bildung etabliert. In diesem werden vorrangig gesellschaftspolitische Themen behandelt. Des weiteren geht es um Medienkompetenz (z. B. Wann und für was nutzen wir ein Smartphone? Wie schützen wir unsere Daten auf dem Smartphone? Wieso muss ich bei Streamingdiensten aufpassen? …). Schließlich wird das neue Schulfach genutzt, um andere Schulfächer zu unterstützen (z. B. Wie erstelle ich eine Präsentation? Wie kann ich eine Tabelle erstellen und grafisch auswerten? Wie erstelle ich ein Statistik? Wie verfasse ich ein Bewerbungsschreiben, um mich um eine Praxisstelle zu bewerben? Wie kann ich den Graphen einer Funktion darstellen? Wie kann ich komplexe Suchanfragen stellen und relevante Informationen finden/erkennen? Was sind Fake-News und wie verbreiten sich diese? Wieso ist das Darknet so gefährlich?
2. Es werden interessante Projekte (z. B. im Bereich Lego Education) angeboten. Es geht
hier um praxisnahe Erfahrungen und das Interesse an Themen im MINT-Bereich zu wecken
oder zu fördern. Angebote sollten sich immer an ALLE richten.
3. Das Fach Informatik in der Oberstufe wird ein anerkanntes MINT-Fach. Es kann
gleichwertig zu Biologie, Chemie, Physik und Mathematik gewählt werden.
4. Für das Fach Informatik werden Schülbücher angeschafft und verwendet. Die Bücher
müssen auf Eignung geprüft werden. Veraltete Methoden und der Verfahren sollten nicht
mehr enthalten sein.
5. Lehrer und Schüler nutzen digitale Plattformen. Wieso muss ein Grundschüler einen so
schweren Schulranzen tragen und seine Gesundheit gefährden? Wieso werden Arbeitsblätter nicht digital zur Verfügung gestellt? Es sollten moderne cloud-basierte Infrastrukturen genutzt werden. Hier könnten auch Kooperationen mit Hochschulen und Firmen genutzt werden.
Diese 5 Punkte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Allerdings wären die genannten 5 Punkte schon mal ein guter Start.