An den dort bereitgestellten Verkehrsdaten im Rohformat, die im Minutentakt aufgezeichnet werden, hat er gezeigt, wie sich die Corona-Pandemie auf den Straßenverkehr auswirkt. „An vielen Lichtsignalanlagen, den Ampeln, erfassen Induktionsschleifen die Fahrzeuge auf der Straße. Diese Daten werden normalerweise nur zur Steuerung der Lichtsignale verwendet und außerdem im Leitrechner gesammelt. Die Wissenschafts- und Digitalstadt Darmstadt ermöglicht als bislang einzige deutsche Stadt im Rahmen ihrer Open-Data-Strategie den unmittelbaren Zugriff auf diese Daten.“ Von 180 Knotenpunkten hat Prof. Dr. Blees zehn willkürlich ausgewählt und den registrierten Verkehr in der Woche vor den Schließungen von Schulen und Geschäften sowie dem Versammlungsverbot mit den Zahlen in der „Lockdown“-Phase verglichen.
Aus der zeitlichen Verteilung des Fahrzeugaufkommens schließt er: Vor allem der Verkehr für Freizeitaktivitäten ist zurückgegangen; berufsbedingte sowie Einkaufsfahrten machten einen Großteil des verbliebenen Verkehrs aus. Entsprechend könne die Betrachtung auch für die Verkehrswende von Interesse sein, als deren zentrales Ziel häufig genannt werde, nicht notwendige Fahrten zu vermeiden, so Prof. Dr. Blees. „Darüber, welche Fahrten nicht notwendig sind, scheiden sich aber naturgemäß die Geister. Wenn nun in der aktuellen Situation das öffentliche Leben insgesamt auf ein Mindestmaß zurückgefahren ist, kann das verbleibende Niveau des Verkehrsaufkommens ein Indiz für ‘notwendige Verkehre’ sein.“