06/02/19
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Messung von Verkehrsströmen und Luftqualität

Digitalstadt Darmstadt setzt intelligente Straßenlaternen ein

Im Projekt „Smart Lighting“ der Digitalstadt Darmstadt sind Straßenlaternen rund um das Residenzschloss mit speziellen Sensoren ausgestattet, um sie ergänzend zu ihrer Funktion als reine Verkehrs- und Stadtbeleuchtung auch für Messungen über das Verkehrsaufkommen, für Luftqualitätsanalysen oder zur Feststellung des Geräuschpegels nutzen zu können.

„Durch intelligente Mobilität und effizienteren Energieverbrauch Treibhausgase und Stickoxidemissionen in der Innenstadt reduzieren“

José David da Torre Suárez

 

© Digitalstadt Darmstadt /Anja Mendel

Die Digitalstadt Darmstadt zeichnet sich dadurch aus, dass sie durch die Unterstützung modernster Technik Informationen über das Stadtgeschehen sammelt, diese analysiert und durch die gewonnenen Erkenntnisse in der Lage ist, neue Prozesse für eine noch höhere Lebensqualität umzusetzen. Im Projekt „Smart Lighting“ aus dem Bereich „Energie“ sind Straßenlaternen rund um das Residenzschloss mit speziellen Sensoren ausgestattet, um sie ergänzend zu ihrer Funktion als reine Verkehrs- und Stadtbeleuchtung auch für Messungen über das Verkehrsaufkommen, für Luftqualitätsanalysen oder zur Feststellung des Geräuschpegels nutzen zu können. Wie Smart Lighting Daten erfasst und auswertet, das hat José David da Torre Suárez, Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt GmbH, gemeinsam mit den Projektpartnern von ENTEGA und ICE-Gateway/Vodafone am Freitag (1.) an einer intelligenten Straßenlaterne am Residenzschloss gezeigt.

José David Da Torre Suárez betonte: „Um die lokale Umwelt zu schützen und das globale Klima zu schonen, wollen wir den Ressourcenverbrauch bedarfs- und umweltgerecht gestalten. Dazu benötigen wir Umweltdaten, die wir direkt in unsere Planungs- und Entscheidungsprozesse einbeziehen und mit denen wir die Luftqualität in der ganzen Stadt in Echtzeit überwachen können. CO2-Daten erhalten wir so beispielsweise aus der ICE-Gateway-Sensorik, die an die Straßenlaternen angebracht ist. Aus den Ergebnissen unserer Projekte zur intelligenten Mobilität und zum effizienteren Energieverbrauch lassen sich dann neue Handlungsmaßnahmen ableiten, die zu einer Reduzierung von Treibhausgasen und Stickoxidemissionen in der Innenstadt beitragen können. Smart Lighting ist somit ein wichtiges Projekt in unserem Leuchtturm Mobilität & Umwelt, mit dem wir für Darmstadt einen Meilenstein auf dem Weg zum digitalen Vorreiter in der Vereinbarkeit von Mobilität und Nachhaltigkeit setzen können.“

Die Straßenlaterne an der Bushaltestelle gegenüber dem Darmstadtium ist mit einem Lärm- und einem CO2-Sensor ausgestattet. Dieser kann auch ermitteln, wie hoch das Verkehrsaufkommen an der vielbefahrenen B26 (Höhe Schloßgraben / Marion-Gräfin-Dönhoff-Platz) ist und registriert die Anzahl der Fußgänger, der Radfahrer sowie der vorbeifahrenden Autos – ohne personenbezogene Daten zu erheben. „Die Analyse des aktuellen Verkehrsaufkommens in den Innenstädten wird in der Zukunft immer wichtiger werden. ICE Gateway liefert hierzu eine Vielzahl von Smart City Konzepten, um dies effizient zu gestalten“, sagte Ralf Gerbershagen, Geschäftsführer der ICE-Gateway GmbH. Gleichzeitig geben die Sensoren auch Auskunft darüber, wie lange ein Verkehrsteilnehmer sich beispielsweise im Bereich der Haltestelle aufhält. Wie hoch hingegen der Geräuschpegel ist, wird via Sensormikrofon und Schalldruck ermittelt.

„Im Internet der Dinge lernt die Straßenlaterne sprechen. Sie meldet per Mobilfunk regelmäßig die erfassten Sensordaten an die Analyseplattform“, so Marie-Louise Bruch, Head of IoT Deutschland bei Vodafone. „Geplant ist zudem, dass die Daten später auf der gerade entstehenden städtischen Datenplattform mit dem Open-Data-Gedanken zur Verfügung gestellt werden“, ergänzt José David Da Torre Suárez.

In der Abteilung Verkehrssteuerung des Straßenverkehrs- und Tiefbauamts der Wissenschaftsstadt Darmstadt sollen die via Smart Lighting ermittelten Daten über Verkehrsaufkommen und Luftemissionen mit denen durch das aufgebaute Umweltsensornetz zusammengeführt und ausgewertet werden. Durch die Ergebnisse lassen sich Verkehrsflüsse im Stadtgebiet optimiert steuern und Staus vermeiden. Das Projekt Smart Lighting wird in diesem Jahr noch ausgebaut werden: Die Digitalstadt plant, rund um die Schlossumfahrung noch weitere Straßenlaternen mit der Sensorik auszustatten. Eine Installation von neuen Masten ist dafür nicht notwendig.

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