15/04/17
NEWS

Bildung

Haus der digitalen Medienbildung

Die Bildungslandschaft der Wissenschaftsstadt Darmstadt bietet allen Bürgerinnen und Bürgern offene, institutionenübergreifende und vielschichtige Lernumgebungen an. In diesen ist individuelles Lernen durch freie Exploration möglich. Ebenso erfolgt eine produktive Verzahnung mit Präsenzangeboten städtischer Bildungsanbieter (Schulen, Institute, Bibliotheken, Museum, Medienzentrum, VHS). Um im Unterricht mit mobilen Endgeräten arbeiten zu können, ist der Zugang in das schulische Netz per WLAN sichergestellt. Die Ausstattung und Entwicklung der Lernplattformen mit geeigneter Lernsoftware wird fachlich begleitet. Durch die digitalen Medien, Werkzeuge und Kommunikations-Plattformen werden nicht nur die Kommunikations- und Arbeitsabläufe verändert (z. B. classroom management), sondern erlauben neue schöpferische Prozesse (interaktives und kollaboratives Lernen) und damit neue mediale Wirklichkeiten. In orts- und zeitunabhängigen Lernlandschaften steht der Lernende im Mittelpunkt. Eine neue Lernkultur ermöglicht es, die Nutzung der digitalen Technologie in den Kontext von Bildungsbedürfnissen zu stellen. Ziel der Digitalstadt Darmstadt ist es, den Lernenden die digitale Technologie näher zu bringen, damit sie diese sinnvoll für ihre Bedürfnisse nutzen können. Eltern und Fachkräfte in Kindertagesstätten finden Unterstützung und Weiterbildung, um frühkindliche Medienerfahrungen erzieherisch zu begleiten. Schulen werden bei der Erarbeitung eines Medienbildungs-Curriculums unterstützt.

Die Digitalisierung beeinflusst die Gesellschaft durch immer frühere Nutzung digitaler Dienste und Geräte. Eltern und Bildungssystem sind häufig nicht in der Lage, Kinder und Jugendliche entsprechend zu begleiten. Kinder und Jugendliche bringen sich digitale Kommunikation selbst bei, dies führt zu Konflikten und Missverständnissen. Das Smartphone wird Stütze und als Partner im Alltag besonders wichtig. Es wird das Medium, über das Freundschaft und die Kommunikation läuft. Kinder bekommen oft bereits in der Grundschule ihr erstes Smartphone, meist ohne die notwendige Begleitung. Der erste Kontakt zu visueller Gewalt, Pornographie, Cybermobbing und zu Fake-News entsteht.

Um dieser Entwicklung im Rahmen des Bereichs Bildung der Digitalstadt Darmstadt entgegenzutreten ist die Einführung einer vernetzten, zugänglichen, viralen Informations-, Bildungs- und Begegnungsmaßnahme in Darmstadt sowie im Internet mit dem Namen „Haus der digitalen Medienbildung“. Ziel des Projektes aus dem Bereich Bildung ist es, drei unterschiedliche, aber gesellschaftlich, politisch und kulturell gleichermaßen wichtige Themenfelder kreativ und für die Bürgerinnen und Bürger auch partizipierend, zu bearbeiten und zu entwickeln.

Aktuell gibt es in Darmstadt bereits mehrere Institutionen, die sich mit dem Thema der digitalen Bildung befassen, z.B. das Jugendamt mit seinen Angeboten des Mediendiploms oder das städtische Schulamt mit dem Medienzentrum für Lehrkräfte. Das „Haus der digitalen Medienbildung“ soll diese unterschiedlichen Angebote koordinieren, bündeln und denjenigen eine Hilfestellung geben, die sich mit der Digitalisierung und ihren Chancen und Risiken auseinandersetzen. Dazu sollen verbindliche Kooperationsstrukturen aufgebaut werden.

Durch die Etablierung des Hauses der digitalen Medienbildung sollen Aspekte der außerschulischen Medienbildung für Kinder- und Jugendliche neu definiert und evaluiert werden, sowie auf ihre Übertragbarkeit hingearbeitet werden. Zielgruppe sind daher alle Kinder und Jugendlichen in Darmstadt und die sie begleitenden Personen (z.B. Eltern, Lehrkräfte, pädagogische Kräfte, Schulsozialarbeit). Das „Haus der digitalen Medienbildung“ ist ein außerschulisches Medienbildungsangebot, das die Schule als ein Lebensbereich der Kinder und Jugendlichen als wichtigen Kooperationspartner miteinbezieht. Andere Bereiche sollen allerdings ebenfalls mit einbezogen werden, wie Jugendhäuser oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Aktuell laufen die konzeptionellen und organisatorischen Vorbereitungen für die „Eröffnung“. Ab 2019 wird eine Internetplattform aufgebaut, Medienbildungsträger (Ton und Bild) produziert und es beginnt die Ausbildung von studierenden pädagogischen Hilfskräften. Im Mai 2019 startet dann die Entwicklung und Durchführung medientheoretischer und praktischer Angebote für Kinder und Jugendliche. Darüberhinaus gibt es bereits Angebote für ältere Menschen, die den Umgang mit neuen Medien, wie dem Smartphone, von jüngeren Menschen lernen können („Digitales Kränzchen“).

Ansprechpartner: Dr. Monika Krutsch

 

Weitere gestartete oder bereits umgesetzte Projekte:

Modellprojekt Digitale Schule 2020

Digitale Bildungslandkarte

Eltern-Informationsplattform Schule

Schüler*innenprojekte

 

Quick Win:

  • Wettbewerb 10xKlassensatz Tablets
    Klassen bewerben sich kreativ um ein Tablet-Ausrüstung mit Lernsoftware.
  • Workshop Digitale Kompetenzen für Benachteiligte
    Schulungen und Workshops zur Computer- und Mediennutzung, digitale Lernplattformen und Lernangebote im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen
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