„Unsere Web-Videokonferenzlösung professionalisiert ohne administrativen Mehraufwand das digitale Lehrangebot der Schulen“, erklären die Geschäftsführer der Digitalstadt, Simone Schlosser und José David da Torre Suárez. Die Idee: Zwei frei verfügbare und etablierte Softwareprodukte aus dem Bildungssektor per Server-Server- Integration miteinander koppeln, um das Klassenzimmer virtuell so real wie möglich zu starten – und das als kostenfreies Digitalstadt-Angebot für Schulen: „Wir suchten nach einer einfachen Anwendung mit der wir die realen Unterrichtsgegebenheiten und die Lernumgebung der Schüler bestmöglich aufrechthalten“, so das Digitalstadt-Team weiter.
Herauskam die Kopplung des Lern-Management-Systems Moodle mit dem Video- Konferenzsystem Big Blue Button. Beide Applikationen sind frei verfügbare Open- Source-Produkte und werden weltweit im Bildungssektor genutzt. Moodle kann kostenfrei von den landeseigenen Schulen über den Hessischen Bildungsserver nach Beantragung eingerichtet werden. „Für die Verwaltung von Schüler- und Studierendenveranstaltungen wird Moodle seit vielen Jahren genutzt, auch hier in Darmstadt. Durch die Verknüpfung dieses Systems mit Big Blue Button (BBB) entsteht eine sehr komfortable und schnell realisierbare, digitale und web-basierte Lernumgebung“, erklärt Informatiker Antonio Jorba, Projektleiter innerhalb der Digitalstadt Darmstadt und Mitinitiator der digital-technischen Lernoffensive.
Das didaktische Einsatzszenario reicht von Adhoc-Konferenzen bis hin zu Fernvorträgen und intensiver Echtzeitbetreuung der Lernenden. „Wichtig ist für die Schulen, dass im Home-Schooling verschlüsselt agiert wird, um Datenmissbrauch auszuschließen und Datenschutz konform zu arbeiten. Auch für diese Anforderung bot sich die BBB/ Moodle- Lösung an, zumal die zugehörigen Server in Deutschland stehen“, so Antonio Jorba.
Die Darmstädter Heinrich Emanuel Merck Schule (HEMS) hat erste Schritte mit BBB/Moodle vollzogen und das Softwarepaket getestet. Deren Abteilungsleiter für Berufsschule IT, Höhere Berufsfachschule und Fachschule für Technik, Andreas Voigtländer, bedankt sich: „Unsere Schüler/innen und Lehrer/innen verwenden die Standardaccounts und die schon bestehende Moodle-Plattform der Schule und können direkt per Mausklick Videokonferenzen zu Lerneinheiten starten, kollaborativ an einem Whiteboard oder auch zeitgleich an einer Präsentation arbeiten. Aufzeichnungen der Video-Konferenzen werden in Echtzeit erfasst und sind für alle sichtbar im bestehenden Moodle-System hinterlegt, so dass die Schulstunden auch später abrufbar sind. Das Konzept der Digitalstadt zur virtuellen Lehre bringt uns während der Corona-Phase ein ganz großes Stück nach vorne und wird sicherlich auch nach Corona noch von großem Nutzen sein.“