11/02/20
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Darmstadt baut digitales Umweltsensornetz auf und aus

Mehr als 16 Umweltsensoren, im Stadtgebiet Darmstadts verteilt, messen die Luftqualität. Bald schon wird dadurch der Verkehr in Darmstadt neu konzipiert, um verkehrsbedingte Umweltbelastungen zu minimieren.

„Meilensein auf dem Weg hin zu einer modernen und nachhaltigen Mobilität im Stadtgebiet."

Jochen Partsch,
Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt

 

 

Zur Messung der Luftbelastung durch den motorisierten Verkehr nutzt die Wissenschaftsstadt Darmstadt seit Ende letzten Jahres eine neue, digitale Luftmesstechnik. Dabei kommen hochmoderne Sensoren zum Einsatz, die im gesamten Stadtgebiet Luftqualitätsdaten in Echtzeit erheben. Die Daten werden künftig direkt in Planungs- und Entscheidungsprozesse einfließen, um intelligente, innovative Mobilitätskonzepte zu realisieren. Ziel ist, die Emission von Stickoxiden, CO2 und weiteren Treibhausgasen zu reduzieren und die städtische Luftbelastung durch Schadstoffe möglichst gering zu halten.

Oberbürgermeister Jochen Partsch betont: “Das Umweltsensornetz ist ein weiteres wichtiges Digitalstadt-Projekt in unserem Leuchtturmbereich Mobilität & Umwelt und ist ein Meilenstein auf unserem Weg hin zum digitalen Vorreiter für moderne und nachhaltige Mobilitätskonzepte. Durch die ausgewerteten Messergebnisse aus dem Umweltsensornetz und den daran angepassten Verkehrssteuerungskonzepten sollen die Bürgerinnen und Bürger sowie Pendler und Pendlerinnen bald schon feststellen, dass Verkehrsflüsse im Stadtgebiet langfristig optimiert und somit Staus reduziert werden können.”

Insgesamt 16 Messstationen für eine bessere Luft

Das Projekt “Umweltsensornetz” der Digitalstadt Darmstadt GmbH wird gemeinschaftlich mit dem Verkehrsdezernat sowie dem Umweltamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt durchgeführt und durch das Förderprogramm “Saubere Luft” gestützt. Die neuen Messgeräte wurden von der in Darmstadt und Berlin ansässigen Urban Lighting Innovations GmbH (ui!) installiert. Nun sind insgesamt 16 weitere Messsensoren im Stadtgebiet verteilt und erfassen flächendeckend Werte über die Luftqualität: “Die Tatsache, dass für die Installation in den meisten Fällen bereits vorhandene Straßenbeleuchtungsmaste genutzt wurden, macht die Standortauswahl der Sensoren sehr flexibel und die Stadt kann ohne Einschränkungen Messungen direkt in relevanten Bereichen realisieren”, sagt Matthias Weis, Geschäftsführer innerhalb der (ui!) GmbH. Die Sensoren erfassen die Schadstoffe NO2, NO, CO und Ozon sowie Feinstaub. In einem Ein-Minuten-Intervall sendet das System die Messwerte an den städtischen Echtzeit-Verkehrsrechner im Straßenverkehrs- und Tiefbauamt (Abtl. Bau und Betrieb/Sachgebiet Straßenverkehrstechnik). Dessen Algorithmen verarbeiten dann die Daten weiter und es entstehen neue Verkehrssteuerungskonzepte. Zudem werden die Umweltdaten auch direkt an das Umweltdezernat überstellt.

“Wir wollen die Gesundheit der in Darmstadt lebenden und arbeitenden Menschen schützen. Für eine bessere Luftqualität ist daher auch die Reduktion der Stickstoffdioxid-Immissionsbelastung nötig, an der wir bereits durch die Umsetzung des Green City Plans, des Luftreinhalteplanes und darüberhinausgehenden Maßnahmen konsequent arbeiten. Die durch das Umweltsensornetz erhobenen Daten können uns darüber hinaus helfen, weitere geplante Maßnahmen zur Reduzierung der Luftbelastung durch Stickstoffdioxid besser zu evaluieren”, erklärt Umweltdezernentin Barbara Akdeniz.

Digitalisierungsprojekte bauen aufeinander auf

Das neue Umweltsensornetz komplettiert das Digitalstadt-Projekt Smart Lighting; auch ergänzen die neuen Sensoren die bereits vorhandenen und durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) betriebene Messpunkte: “Das Besondere ist, dass durch flexible, lokale Einsatzmöglichkeiten der Sensoren im Stadtgebiet geografische Abschnitte noch exakter gemessen und untersucht werden können. Gerade im Bereich Wissenschaft und Forschung, etwa für Klimaforscher, Biologen und Umweltingenieure, können die erhobenen Umweltdaten so wichtige Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Verkehr, Verkehrsarten und klimatischen Bedingungen bringen. Nach einer Erprobungsphase sollen die erfassten Umweltdaten dann auch für die Bürgerinnen und Bürger auf unserer gerade entstehenden städtischen Datenplattform mit dem Open Data Gedanken zugänglich gemacht werden”, erläutert José David da Torre Suárez, Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt GmbH.

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